frei & selbstbestimmt leben
Generationsübergreifende Belastungen & Herausforderungen
Mit dem Erwachsenwerden übernehmen Kinder oft unbewusst die Überlebensstrategien unserer Eltern: Sie setzen auf Leistung anstelle von Trauer, Arbeit anstelle von Loslassen, Anpassung anstatt Autonomie und Verstecken anstelle von offenem Ausdruck.
Traumaweitergabe an nachfolgende Generationen
Generationsübergreifende seelische Wunden entstehen durch die Weitergabe belastender Erfahrungen von einer Generation zur nächsten. Die Ursachen können in historischen Ereignissen wie Kriegen, Verfolgung oder anderen traumatischen Umständen liegen, die die Vorfahren durchlebt haben. Diese Erfahrungen prägen die Familiendynamik und beeinflussen die Erziehungsmuster.
Eltern, die selbst traumatischen Ereignissen ausgesetzt waren, neigen dazu, bestimmte Überlebensstrategien zu entwickeln, die dann unbewusst an ihre Kinder weitergegeben werden.
Diese Überlebensstrategien können von Leistungsdruck über Arbeit als Bewältigungsmechanismus bis zur Unterdrückung von Emotionen reichen. Die Symptome transgenerationaler Traumata erstrecken sich über emotionale, psychologische und soziale Bereiche und können sich in Depressionen, Angststörungen, wiederkehrenden Albträumen und Beziehungsproblemen manifestieren. Die Identifikation von Ursachen und Symptomen ist entscheidend, um gezielte Interventionen und Unterstützung zu ermöglichen.
Die Prägung erfolgt nicht durch identische Gene, sondern durch die Erfahrung in Beziehungen
Leider ist das Bewusstsein für transgenerationale Traumata noch zu gering, und viele wissen nicht, wie stark sich die Kriegserfahrungen ihrer Eltern und Großeltern, einschließlich Missbrauch, emotionaler und physischer Gewalt, Flucht und Vertreibung, auf die nachfolgenden Generationen auswirken.
Das weitverbreitete Verschweigen vergangener Generationen, die Verdrängung und die emotionale Erstarrung aufgrund traumatischer Erlebnisse werden an die Kinder weitergegeben.
Kinder durchleben eine tiefe Verwirrung, wenn ihre Eltern nicht authentisch, nicht aufrichtig und für sie nicht greifbar sind. Sie spüren, dass etwas nicht stimmt, leiden unter dem Gefühl des Nicht-gesehen-Werdens und Nicht-Gehört-Werdens, der Unsicherheit, mangelnden Zugehörigkeit und dem Fehlen eines eigenen Platzes. Mit enormen Anstrengungen versuchen die Kinder dann oft vergeblich und mit großer Verzweiflung, eine emotionale Verbindung zu ihren Eltern herzustellen – oft ein Leben lang ohne Erfolg.